Donnerstag, 15. Mai 2014

Telefongespräch zwischen dem Oligarchen Igor Kolomojskyj und dem Politiker Oleg Zarjow

Kolomojskyj ist ein ukrainischer Multimilliardär und Oligarch. Er wurde Anfang März 2014 zum Gouverneur von Dnipropetrowsk ernannt. Er arbeitet für die Kiewer Regierung und war einer Sponsoren des Euromaidan.

Zarjow ist ein ukrainischer Politiker. Er ist Mitglied des Parlaments und vertritt die Interessen der Süd- und Ostukraine. Während der Krise 2014 forderte Zarjow eine Änderung der ukrainischen Verfassung in Richtung eines föderalen Systems und mit großer Autonomie für die Landesteile der Ukraine. Im April 2014 wurde er aus der Partei der Regionen ausgeschlossen. Er tritt als unabhängiger Kandidat bei den Präsidentschaftswahlen im Mai 2014 an. Am 14. April 2014 wurde Zarjow in Kiew nach einer TV-Sendung von einer Gruppe des Maidan brutal überfallen und krankenhausreif geschlagen.

Kolomojskyj: Hallo.

Zarjow: Hi.

Kolomojskyj: Wo bist du? Dort?

Zarjow: Ja, dort.

Kolomojskyj: Wie geht’s dir?

Zarjow: Gut.

Kolomojskyj: Es ist dort eine große Unannehmlichkeit passiert. Ein Jude aus der jüdischen Gemeinschaft von Dnepropetrovsk wurde ermordet.

Zarjow: Was ist mit ihm geschehen?

Kolomojskyj: Also, ein Jude aus der Jüdischen Gemeinschaft von Dnepropetrovsk ist gestorben. Ich bin jetzt in der Synagoge.

Zarjow: Wieso war er dort?

Kolomojskyj: Es ist egal wieso er dort war. Es wurde gesagt, dass man für deinen Kopf, bljat (böses Wort) , schon viel Geld zahlen wird.

Zarjow: Für meinen?

Kolomojskyj: Ein Million Dollar. Für deinen, ja. Man sagt dass sie überall nach dir suchen werden. Ich habe dir das einfach gesagt. Ich wollte, dass du weißt, dass es für dich besser ist, in Moskau zu bleiben und nicht herauszufahren.

Zarjow: Ich wollte dir was sagen. In Afrika gibt es solche…

Kolomojskyj: Morgen wird man nach deinen Leuten suchen.

Zarjow: In Aftika gibt es solche... so ein Gift...

Kolomojskyj: Hör zu, Scheiß drauf, was es in Afrika gibt. Erzähl mir keine Geschichten. Ich sage dir jetzt, dass man in der Synagoge vor dem Sabbat gebetet hat. Es wurde für den Ermordeten gebetet, für Schlemkevich, den Juden, der in Mariupol ermordet wurde, bljat.

Zarjow: So ist...

Kolomojskyj: Es wurde gesagt, dass Zarjow an allem schuld sei, bljat. Und Morgen wird man nach all deinen nahen Verwandten suchen, bljat. Sag ihnen, dass sie alle besser von hier verschwinden, weil wir sie strangulieren werden, bljat… Ich sage, weißt du, sag es auch Markov, dass er besser nicht hierher fährt. Ich meine in die Ukraine. Auf keinen Fall! Hallo…

Zarjow: Ruf mich bitte nicht mehr an! Ruf mich nicht mehr an, Igor!

Kolomojskyj: Ich soll dich nicht mehr anrufen? Ok, Tschüss.

Zarjow: Ok, Tschüss.

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